Erst Knecht Ruprecht, dann der Nikolaus

6. Dezmber

 

Der  VEB-Chronicle  meldet:

Erst Knecht Ruprecht, dann der Nikolaus

Den Blauen wurde heute beim Nikolaus-Kick sehr deutlich gemacht, dass zum Nikolaus auch Knecht Ruprecht gehört. Und wie es sich gehört kommt erst Knecht Ruprecht und dann erst der Nikolaus. Und der erfüllte dann Martins sehnlichsten Nikolaus-Wunsch, wenn auch erst ganz am Schluss.

Bei trübem und kaltem Wetter trafen sich heute 15 VEB’ler zu ihrem Kick. Nachdem es anfangs noch nicht danach ausgesehen hatte, rief Milad seinen Bruder Masud und seine Freund Massi an, die es dann zusammen mit Peter gerade noch so schafften, zum etwas verzögerten Spielbeginn zu erscheinen.

Auch Frank war gekommen, wenn auch in Zivil, um sich ein Los für die Weihnachtsfeier nächsten Samstag zu ziehen. Nach dem Warm machen und dem Tore aufstellen, erst auf die blaue Linie, dann aber bald auf die hintere Linie, teilte Markus die Mannschaften ein.

Als wir anfangen wollten zu spielen, kamen dann noch Peter mit Masud und Massi, die wir dann noch einteilten und so ging es dann mit 9 Gelben gegen 8 Blaue auf dem ganzen Halbfeld los.

Die Blauen mit Jörg im Tor, Lucky, Martin und Thomas in der Abwehr, Arne und Bllaca im Mittelfeld und vorne mit Dai und Peter hatten Anstoß, kamen aber nicht richtig in die gelbe Hälfte.

Denn die Gelben mit Wolfgang im Tor, Andreas, Flo und Tom in der Abwehr, Edi, Masud und Massi im Mittelfeld und vorne mit Markus und Milad pressten früh und eroberten so bald den Ball.

Die Gelben in Überzahl waren von Anfang an die bessere Mannschaft. Sie waren beweglich schneller und dynamischer als die Blauen und drückten die Blauen bald mächtig hinten rein. So war von den Blauen nur noch Arne vorne, die anderen mussten sich hinten den gelben Angriffen erwehren.

Und das war auch dringend nötig, denn eine gelbe Angriffswelle nach der anderen rollte aufs blaue Tor zu. Richtig gefährlich wurde es dann als die Gelben von rechts kamen und sich Andreas in der Mitte frei gelaufen hatte.

Die Gelben flankten den Ball hoch in die Mitte genau auf den Kopf von Andreas, der den Ball aus einem Meter mit dem Kopf mit voller Wucht aufs Tor rammte. Dort stand Jörg und bekam den Ball mit dieser Wucht voll ins Gesicht.

Sehr benommen hielt sich Jörg seinen ramponierten Kopf, konnte dann aber zum Glück nach einiger Zeit doch weiter spielen, auch wenn Jörg am Ende der Kicks heute meinte, dass er immer noch Sternchen sehe. Dafür hat Jörg aber sensationell gut gehalten.

Aber gegen die nun folgenden Tore war Jörg trotzdem machtlos. Denn die Gelben wirbelten nun immer heftiger durch die blaue Hälfte. Milad tanzte auf der linken Seite Martin aus und passte dann in die Mitte. Dort war Edi mitgelaufen und schoss den Ball unbedrängt zur 1 : 0 Führung der Gelben ins Tor.

Die Blauen taten sich sehr schwer mit ihrem Spiel. Sie waren meist alle hinten beschäftigt und wurden bei Ballbesitz meist früh von den Gelben angegriffen. Die Blauen spielten zwar exakte Pässe, aber vorne war, wenn überhaupt, nur Arne und manchmal Peter und/oder Dai.

So dauerte es meistens sehr lange, bis die Blauen mal nach vorne in die gelbe Hälfte kamen. Und wenn sie dann mal dort waren, waren alle Gelben wieder hinten und so war es für die Blauen schwer, sich Chancen zu erspielen.

Wenn ihnen das auch einmal gelang, dann schossen die Blauen, meist Dai und Peter, entweder vorbei oder ihre Schüsse wurden abgeblockt. Kam dann doch mal ein Schuss durch, war Wolfgang zur Stelle und lenkte den Ball bravourös ab.

Da machten es die Gelben schon besser, sie waren deutlich effizienter in ihrer Chancenverwertung. Die Gelben kamen über rechts, ließen einen Blauen stehen und passten in die Mitte. Dort hatte sich Milad freigelaufen und schoss den Ball alleine vor Jörg an diesem vorbei zum 2 : 0 für die Gelben.

Besonders Milad war heute von der blauen Abwehr so gut wie nie zu stoppen. Dazu war Milad einfach zu schnell und zu ballsicher. Wenn dann noch Edi, Markus oder Masud mit nach vorne kamen, war die blaue Abwehr schnell überfordert. So tauchten immer wieder Gelbe alleine vor Jörg auf und Jörg hatte alle Hände voll zu tun, diese Angriffe abzuwehren.

Aber das gelang Jörg nicht immer. Das 3 : 0 fiel, als Milad vor dem blauen Strafraum angespielt wurde, noch ein paar Schritte lief und dann den Ball unhaltbar für Jörg ins Eck zum 3 : 0 schoss.

Die Blauen kamen nur noch vereinzelt zu Chancen, hatten aber nicht die Effizienz der Gelben. So vergaben die Blauen ihre wenigen Chancen, besonders die Fernschüsse von Dai blieben meistens in der vielbeinigen gelben Abwehr hängen oder flogen am Tor vorbei. Und was aufs Tor kam, war eine sichere Beute von Wolfgang.

Davon konnte Jörg nur träumen, denn vor ihnen standen immer wieder Gelbe frei, die dann auf sein Tor schossen. Und Milad hatte nicht nur Torjägerqualitäten, sondern war auch ein Schlitzohr.

Markus wurde vor dem blauen Strafraum angespielt, sah eine Lücke und schoss. Milad stand in der Flugbahn des Balles, ließ ihn allerdings passieren und irritierte so Jörg. So flog der Ball unbehelligt von allen zum 4 : 0 ins Tor.

Der Frust der Blauen stieg und stieg, es lief einfach wenig bis nichts zusammen und ihre wenigen Chancen konnten die Blauen nicht verwerten. Dieses Spiel machte ihnen wenig Spaß, Knecht Ruprecht hatte sie fest im Griff.

Markus machte dann den Sack zu, als Masud ihn steil schickte. Markus kam alleine vor Jörg an den Ball und hatte keine Mühe, den Ball zum leicht erspielten 5 : 0 Sieg der Gelben ins Tor zu schießen.

In der anschließenden Pause war klar, wir mussten wechseln, zu eindeutig war die gelbe Überlegenheit. Jörg wünschte sich Andreas als zusätzlichen Abwehrspieler, seine blaue Abwehr war deutlich überfordert bei den gelben Angriffen. Aber dann entschieden wir uns, dass Masud zu den Blauen wechseln sollte.

Die Blauen waren nun also in der Überzahl und so ging es in das 2. Spiel heute, nachdem Martin endlich seine Arbeit als Chronist abgeschlossen hatte. Das Spiel war deutlich ausgeglichener als das erste Spiel, aber von der Unterzahl der Gelben war nichts zu spüren.

Die Gelben zogen sich etwas mehr zurück, dafür aber setzten sie vorne immer wieder den schnellen Milad in Szene. Damit gestalteten die Gelben das Spiel ausgeglichen und sie waren am Anfang sogar das gefährlichere Team.

Denn die blaue Abwehr bekam den schnellen und wendigen Milad einfach nicht unter Kontrolle. Markus eroberte in der eigenen Hälfte links den Ball und spielt ihn sofort steil nach vorne zu Milad.

Milad nimmt den Ball auf und rennt alleine auf Jörg zu. Jörg hat keine Chance als Milad den Ball an ihm vorbei zur 1 : 0 Führung ins Netz schießt. Jörg ist zu recht sauer auf seine Abwehr, dass sie Milad so alleine auf ihn zulaufen lässt.

Aber diesmal gelingt es den Blauen zurückzuschlagen. Denn nun läuft das blaue Spiel viel flüssiger als im ersten Spiel, die Überzahl macht sich positiv bemerkbar. Bei einem blauen Angriff wird Masud zentral vorne angespielt und es gelingt ihm, den Ball an Wolfgang vorbei zum 1 : 1 Ausgleich zu schießen.

Endlich, endlich ist es auch den Blauen gelungen, einmal ein Tor zu schießen, lange, lange mussten sie darauf warten. Aber diese Freude dauerte nur kurz, denn die Gelben blieben ihrem Stil treu.

Hinten sehr solide verteidigen und dann blitzschnell mit Milad kontern. Wieder wird Milad mit einem tollen Steilpass steil geschickt, wieder überläuft Milad die zu langsame blaue Abwehr und rennt alleine auf Jörg zu. Wieder hat Jörg keine Chance, die Gelben führen mit 2 : 1.

Die Blauen erspielen sich in der Folgezeit einige Chancen, aber sie können sie nicht verwerten. Besonders die vielen Fernschüsse von Dai bleiben wie vorher auch in der vielbeinigen gelben Abwehr hängen, meistens an Edi, oder aber Wolfgang reagiert eins ums andere Mal hervorragend und wehrt alles ab, was da so auf sein Tor zufliegt. Und das waren doch einige sehr gute Schüsse.

Da macht es Milad auf der anderen Seite mal wieder besser. Wieder wird Milad vorne schön freigespielt und wieder hat Jörg keine Chance, als Milad alleine vor ihm auftaucht und das 3 : 1 schießt. Damit hat Milad einen Hattrick erzielt, Glückwunsch dazu !!!

Aufkommender Frust bei den Blauen wird gleich wieder durch motivierende Durchhalteparolen ersetzt. Die Blauen sind nicht gewillt, sich wie im ersten Spiel abschlachten zu lassen. Die Blauen werden nun immer besser und verlagern das Spiel oft in die gelbe Hälfte. Aber sie müssen ständig höllisch auf der Hut sein vor den tödlichen gelben Kontern.

So ergeben sich immer mehr blaue Chancen und vorallem Wolfgang haben es die Gelben zu verdanken, dass diese nicht zu Toren führen. Dann aber ist auch Wolfgang machtlos, als Peter zentral an den Ball an den Ball kommt und ihn an Wolfgang vorbei ins Tor schießt zum 2 : 3 Anschlusstreffer.

Die Blauen bleiben dran und erhöhen den Druck, müssen aber nach wie vor sehr auf gelbe Konter aufpassen. Immer wieder scheitern die Blauen mit ihren Schüssen an Wolfgang, der sensationell hält und von seinen Gelben überschwänglich gelobt wird.

Milad hatte kurz danach die riesen Chance, die Führung der Gelben weiter auszubauen. Wieder wurde Milad zentral steil geschickt. Martin rannte Milad hinterher, konnte ihn aber nicht mehr erreichen. Milad lief alleine auf Jörg zu, aber diesmal setzte Milad den Ball knapp neben das Tor anstatt wie vorher ins Tor.

Martin schrieb dieses Missgeschick seinem Atem zu, von dem er hoffte, dass Milad ihn in seinem Nacken gespürt hat. Aber das war wohl eher Wunschdenken von Martin. Kurz danach macht es Peter auf der anderen Seite besser.

Die Blauen kommen über rechts und setzen vorne Peter ein. Peter läuft aus spitzem Winkel aufs gelbe Tor zu und schießt. Der Ball fliegt an Wolfgang vorbei ins lange Eck zum 3 : 3 Ausgleich.

Da träumt Martin zum ersten Mal von der ersten blauen Führung heute, die nun wirklich im Bereich der Möglichkeiten liegt. Und dann hat Martin diese Führung praktisch auf dem Fuß. Die Blauen kommen über links und Martin ist, wie schon öfters vorher, mit nach vorne gerannt.

Die Blauen passen den Ball flach vors gelbe Tor, wo Martin mit einem großen Schritt gerade noch an den Ball kommt und ihn in Richtung Tor ablenkt. Der Ball wird von Tom abgewehrt, fällt aber wieder Martin vor die Füße.

Martin schießt sofort hoch aufs Tor, aber in einer Blitzreaktion reißt Wolfgang den linken Arm hoch und lenkt auch diesen Ball über die Latte. Martin rauft sich seine wenigen Haare, dass er diese große Chance vergeben hat, aber da ist nichts mehr zu machen.

Vielleicht lag es auch an diesem Frust, dass Martin den Gelben die erneute Führung ermöglichte. Martin wurde links angespielt, spielte dann aber einen Fehlpass in die Mitte. Zum Glück konnten seine Blauen dieses Missgeschick begleichen, indem sie den Ball zurück eroberten und wieder Martin zuspielten.

Martin wollte nun den Ball zurück zu Jörg spielen, aber wieder traf Martin den Ball nicht richtig und so kullerte der Ball gemächlich in Richtung blaues Tor. Milad schnappte sich den Ball und passte ihn steil nach vorne zu Edi, der so alleine vor Jörg auftauchte.

Edi behielt die Nerven und setzte den Ball neben den Pfosten zur 4 : 3 Führung der Gelben ins Tor. Martin hat also innerhalb weniger Minuten seinen Traum von einer blauen Führung zunichte gemacht.

Aber seine Blauen glaubten weiter an sich und setzten die Gelben immer wieder unter Druck. Und das zahlte sich schließlich aus. Die Blauen schlugen eine Flanke in den gelben Strafraum und die Gelben brachten den Ball nicht unter Kontrolle.

Der Ball flipperte durch den gelben Strafraum, ehe er hoch geschlagen wurde. Tom und Peter versuchten den herunter fallenden Ball zu erreichen und Peter konnte sich gegen Tom durchsetzen und kam so an den Ball. Peter drehte sich um Tom herum und hämmerte den Ball in den Winkel zum 4 : 4 Ausgleich. Auch Peter hat somit einen Hattrick erzielt, Glückwunsch !!!

Das golden Goal musste also dieses Spiel entscheiden und dafür hatten wir noch 8 Minuten Zeit. Martins Traum der ersten blauen Führung heute lebte wieder auf. Aber dazu musste Jörg erst einmal wieder eine Glanztat vollbringen.

Die Gelben waren im Angriff und schossen hart aufs blaue Tor. Jörg riss reaktionsschnell seinen rechten Arm hoch und konnte den Ball so noch um den Pfosten lenken. Auf der anderen Seite wahrte Wolfgang mit ähnlich tollen Paraden seinen Gelben die Chance auf einen Sieg.

So verging die Zeit, es gab Chancen auf beiden Seiten. Dann aber erfüllte sich doch noch Martins Traum. Die Blauen griffen an und schossen aufs gelbe Tor. Der Ball wurde abgewehrt und fiel Dai vor die Füße.

Und Dai hatte dann endlich das Glück des Tüchtigen, das er sich das ganze Spiel über verdient hatte. Denn Dai schoss sofort und durch alle Beine hindurch flog der Ball knapp neben dem Pfosten zum 5 : 4 Sieg der Blauen ins Tor.

Der Nikolaus hat die Blauen also doch noch beschenkt, Martins Traum hat sich in der letzten Sekunde erfüllt und so beendeten wir unseren Nikolaus-Kick heute und gingen befriedigt nach Hause.

 

 

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