29. Juni 2002: Peter's Weg zum Ritter
Informiert hat uns Peter über sein fest mit folgende Einladung
Zu diesem Feste waren wir allerdings nur als Untertanen zugelassen
Trotzdem sind wir dieser Einladung gerne zahlreich gefolgt und haben als Geschenk u.a. unser 2. Theaterstück mitgebracht.
Peter's Weg zum Ritter
Mitwirkende:
Herold: Gernot
Richter Robbi: Robert
Advocatus Pro: Flo
Advocatus Diabolus: Mathias
1. Schöffe: Martin
2. Schöffe. Franz-Josef
50. Geburtstag Peter von Ritter-Zahony
Einleitung
(Trompeter kommt und gibt Signal)
Auftritt Herold (Gernot)
Herold (Waldi von der Vogelweide)
Ihr lieben Leut von nah und fern,
die ihr gekömmet seid sehr gern
dem edlen Knappen ganz zur Ehr,
nun merket auf und hört mal her
An diesem ganz besonderen Ort
Geht es nun gleich um Rittersport
Ganz heftig, kräftig und auch gut
Ist was dabei der Ritter tut.
Jetzt merket auf, es kennt ein jeder
Den holden Knappen namens Peter
Sein Haupthaar ist bereits gelichtet
Doch darüber wird hier nicht gerichtet.
Wird der Knappe zum Ritter heut,
das ist die schwere Frage, ihr Leut
Ein hochedles Schiedsgericht
Und zwei Advocati sind in Sicht
Es wird mit Weisheit nun erwägt,
ob Peter bald die Rüstung trägt
Was spricht dafür, was spricht dagegen,
das wird uns alle nun bewegen.
Es wird gleich coram publico
Erörtert Contra und auch Pro
Berichtet wird von manchen Taten
Die mal gelungen, mal missraten.
Ob Peter Ritter wird oder nicht,
das liegt allein am Schiedsgericht.
Es nahen nun Richter und der Schöffen zwei
Und die Herren Advocati sind auch dabei.
Hell klingen Ihre edlen Namen
In Ritterohren und auch bei Damen.
(Richter, Schöffen und Advocati nähern sich langsam
alle stehen in einer Reihe und treten beim Nennen des Namens einen Schritt vor und Verbeugen sich kurz)
Den Vorsitz führt der Ritter Robbi,
von Nordmark, dort ist seine Lobby.
Der erste Schöffe im Gericht,
der hat viel Weisheit im Gesicht
Martino Blanco von Bianco
Sein Beutel, der ist meistens blanco
(sein Name: Ritter Weiß der Greis
und er ist keinesfalls ein Preis)
Der zweite Schöffe, soviel vorab
Ist Ritter Franz Döner von Kebab
Ein Austauschritter aus Babylonien
Im Schilde führt er die Begonien
Der Advocatus in Sachen Pro
Ist Don Chaote alias Flo
Nun kömmet liebe Leut zu Schluß
Noch der Advocatus diabolus
Es ist Mathias Wolf von Golf
Gar manchem Ritter schon er holf.
So soll von nun an keiner stören,
wenn wir den ersten Casus hören
Erster Casus
(Schild : Schlacht bei Bruckmühl wird gezeigt)
Der Mut, der ist an erster Stelle,
eine Rittertugend auf alle Fälle.
Ob Peter diese Tugend ziert,
das sein nun munter disputiert.
(Richter bittet den Advocatus Pro mit seinem Plädoyer zu beginnen)
Hochedler, Don Chaote, so schildert uns munter und ohne Scheu, die Ereignisse der Schlacht von Bruckmühl in Austria. Welch ritterliche Tugenden hat sich der Knappe Peter zu zeigen befleißigt?
Advocatus Pro
Im Ritterübungslager "zu Amplfwang am Hausruckberge" übten wir emsig und stärkten unermüdlich unsere Glieder. Der Knappe Ritter stund mit uns Seit an Seit und hat mit vorzeiglichem Mute den Feind in vorderster Reihe bekämpfet. Schon damals, oh hohes Gericht, betörte der Knappe Peter durch flinkestes Bewegen seiner Beinglieder. Es sammelte sich Schweiß auf seiner edlen Knappenstirn. Des Gegners Ansturm war groß, bedrängt ihn sehr, doch er bot den feindlichen Recken die Stirn.
Wir edlen Ritter, reich an Erfahrung, wussten, so dachten wir, mit guten Ratschlägen ihm unermüdlich beizustehen. Der Knappe Peter jedoch, seines geringen Grades des Knappendaseins nun überdrüssig, gebärdete sich wie Unseresgleichen und rief: Götz von Berlichingen, steh mir bei.
Advocatus Diabolus
Er ließ aber die letzte Energie vermissen, dem Feind den entscheidenden Todesstoß zu versetzen. Auch konnte er sich nicht entscheiden in welche Richtung er dem Gegner entlaufen solle: mal ging er vor, dann zurück, mal seitwärts nach rechts und mal nach links.
Da fing bald das Klagen an, gar lächerlich war sein Spruch: Den Ball mach ich sowieso nicht rein
(Richter gibt kurzen neutralen Kommentar ab; flüstert mit den Schöffen)
Silentium, der Plebs möge schweigen
Hört, Hört, ein echter Casus knaxus, der wohl erwogen sein will.
Zweiter Casus
Herold:
Bei Rittern, man vergesse nie
Zählt auch die edle Physiognomie.
Wie dies bei Peter ist bestellt
Das wird uns allen nun erhellt
So lasst uns munter nun besprechen
Des Knappen Stärken und auch Schwächen
Ist der Körper recht gestählt
dass nichts für Rittersport ihm fehlt ?
(Schild: Der Sau (na)-Bär)
(Richter fordert wieder den Advocatus Pro zu seinem Plädoyer auf)
Wohl an den, so lasset uns nach den psychischen auch die physischen Explikationen anhören.
Advocatus Pro:
(zählt die sportlichen Aktivitäten auf, rühmt seine Fertigkeiten)
Das schwierige Hinabrutschen vom Berg auf zwei Brettern lässt er sich recht angelegen sein (Ski). Zu dieser Gaudi hat er sich eine bescheidene Hütte im fernen Tyrolia aus eigener Hände Kraft erbaut.
Auch schlägt er auf dem Campo einen Ball ganz ordentlich nach Art der Angelsachsen (Tennis) über ein Netz in des Gegners Raum. Auch dieses dient ihm zur körperlichen Ertüchtigung und läßt seine Glieder allemal geschmeidig bleiben. Und hört ! Auch die Bogenschießkunst nach Art der burgundischen Krieger ist ihm nicht fremd. Geschmeidig weiß peter den Bogen zu spannen und mit Adlers Augen sein Ziel zu treffen.
Advocatus diabolus:
(erzählt die Sauna-Geschichte / Whirlpool)
So höret nun die Geschichte, in der der Knappe seinen Körper zwar gestählet, da bei aber manch jungen Frouwen gar schröckliche Furcht einflösset.
Eines Tages hatte der Knappe Peter Lust ein Bad aus abwechselnd heißem und kaltem Wasser zu nehmen. Anschließend ging er nur mit einem Tuch seine Blöße bedeckend zum sprudelndem Wasser.
Doch, ach welch ein Ungeschick, durch das sprudelnde Wasser wurde das Tuch weggespült und Peter saß unbedeckt im Pool.
Ich frage Euch: Ist das tugendhaft ???
(Richter gibt kurzen neutralen Kommentar ab; flüstert mit den Schöffen)
Mir dünkt, der Casus wird etwas diffizil. Was sind Ihre ehrenwerten Opiniones?
Dritter Casus
Herold:
Doch weg von Schlachten und Getümmel
Es gibt gar mache Ritterlümmel
zum Schmach der ganzen Ritterzunft
dem fehlt zum Wirtschaften die Vernunft
(Regieren die Burg ohne Sitte und Vernunft)
Welche Tugend zeigt uns Peter,
wenn er daheim ist am Katheter
Ist der alte Schwaben-Adel
Auch zuhause ohne Tadel?
(Schild: Der Suebe)
(Richter fordert wieder den Advocatus Pro zu seinem Plädoyer auf)
So lasset uns denn hören, wie der Knappe Peter sich beim Wirtschaften in Haus und Hof anstellt.
Advocatus Pro:
Zu seiner weiteren Huldigung möge auch folgendes gereichen.
Im Kampfstil um den Lederball ganz der Württemberger zu Stuttgart im Neckartal verschworen, tut der Knappe durch fürnehmes Verhalten hervor. Daher heißen sein Regeln:
Primo: Dem Feinde nähere dich nie in unsittlicher Berührung
Secondo: Achte stets auf das eigene Gebein, dass es nicht zu Bruch kommt
Tertio: Tue dich durch Schnelligkeit hervor
Quarto: Beim Schuß auf das Tor lauten seine Worte im fremdländischen Dialectus: Ihr wisst doch, ich mach ihn doch nie selber rein.
Advocatus diabolus:
(Schuhe seines verblichenen Urahns Adi von Dassler)
Aber ist es angebracht, nicht mit den Zeiten zu gehen ?
Neulich bei ritterlichem Spiel erschien der Knappe Peter mit Schuhen seines längst verstorbenen Urahns Adi von Dassler. Das hämische Grinsen der anderen Knappen und Ritter angesichts dieser ausgetretenen Latschen hättet ihr sehen sollen.
Vierter Casus
Herold:
Schon mancher hatte sich gedacht
Ganz leicht den Rittersport er macht.
Ganz hoch zu Rosse kam er her
Und fiel dann tiefer um so mehr.
Nicht jedes Ross ist leicht zu lenken
Das muss ein jeder wohl bedenken.
Ein Turnier mit Ross und Reiter,
damit geht die Sitzung weiter
(Schild: Das Radross)
(Richter fordert wieder den Advocatus Pro zu seinem Plädoyer auf)
Wohlan, so lasset uns nun den ultimo Casus lauschen, bevor wir unser Urteil fällen.
Advocatus Pro:
Ad ultimo will ich von seinem Fleiße berichten - der manchen von uns edlen Rittern fehlet - sich in der Fertigkeit im Führen des zweirädrigen Stahlrosses zu üben. All seine weiten Reisen, die ihn in ferne Länder führten, lenkte er sein Stahlross immer sehr anmutig und mit Bravour in jede Art von Turnier. Ob im fernen Orient bei sengender Hitze, über die wilden Berge des Muselmanns, ob im Ursprungsland des großen Alexanders, ob in der Heimat des Gröbenbachs bis hinauf ins Oberland. Niemals gönnet er sich rast und Ruh
Oh höret mich an ! Viele Lenze sind vergangen in denen er sich rastlos bemühte in unserer edlen Runde seinen Sitz zu erlangen. Sein Anliegen möge ihm erhöret werden.
Advocatus diabolus:
Allerdings ist es wiederholt vorgekommen, dass man den Knappen Peter mit arger Verletzung hat erscheinen sehen. Und neulich bei hellem Mondschein ist er auf der Brücke mit einem Ritter derart zusammen gestoßen, dass dieser samt Stahlross im Beuggraben landete.
Ich frage Euch: Eignet sich der Knappe Peter für das Turnier hoch zu Rosse ?
Das Gericht zieht sich nun zu den Consultationes zurück, derweil möge sich der Plebs durch allerlei Kurzweil bei Laune halten.
(Das Gericht zieht sich zu kurzer Beratung zurück, während das Volk (Plebs) eine Abstimmung per Luftballon macht)
Herold verteilt mit Hilfe einiger minniglicher Damen, wie das mit der Plebs-Abstimmung funktioniert.
Herold: (Herold kündigt die Entscheidung des Gerichtes an)
Bitte Ruhe und alle gemeinen Händel einstellen denn die Iudices kommen und Sie werden uns ihre Sententia nun zu Gehör bringen. Der Knappe trete vor und knie nieder um das Urteil des hochedlen Gerichtes in wohlangemessner Demut zu vernehmen.
(Richter begründet die Entscheidung incl. Überleitung zum Geschenk)
Richter:
Hiermit haben wir in unserer unermesslichen Weisheit und Güte über den Knappen Peter folgendes befunden und geben dies jedermann zu wissen und kund.
Die Corona meldet bei 13 zu 12 Gegenstimmer folgendes Urteil im nomine Tabula rasua der Versammlung edler Balltreter zu Gröben am bache am 29. Tag des Monats Juni anno domini 802.
Der Knappe Peter von Motzingen zu Meckersheim werde für die Dauer von 3 Jahren auf Bewährung in den Ritterstand erhoben. Er trage fortan den Namen
Peter Von Ritter Zahony
In seinem Wappen wie auf seinem grünen Schild ist sein 1000-jähriger Schuh Hansi von Müller von Adi Dassler abzubilden.
In der Bewährungszeit hat erfolgende Auflagen zu erfüllen
mehrmaliges Reinigen im Hauptwaschgang und polieren (nebst Glätten) der Rüstung der edlen Ritter der Versammlung edler Balltreter (VEB)
Diese Aufgabe ist nicht von seinem Kammerfräulien auszuführenmit seinem Schuhwerk mindestens 3 Bälle im Turnier das Runde in das Eckige zu befördern ohne Mithilfe seiner Knappen
Der Ritter trägt die Kosten des Verfahrens und dieses Abends
Das Urteil wird ohne Aufschub sofort vollstreckt
Das Gericht mit dem Richter und den beiden Schöffen
Peter wird in den edlen Club der Ritter aufgenommen
Peter hat die Aufführung sehr gut gefallen